Auf ein Wort
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Evangelische FriedenskirchengemeindeHochsauerland
Liebe Gemeinde, vor uns liegen drei Monate, in denen wir wieder den Herbst erleben werden – eine Zeit, in der die meisten Urlaube vorbei sind, die Schulen mit voller Kraft arbeiten und die Erde ihre Ernte schenkt. Doch wie steht es mit der Ernte unseres geistlichen Lebens? Welche Früchte sind in den Gärten unseres Herzens, auf den Feldern unserer Seele gewachsen? Wenn ich auf unsere Gesellschaft blicke, habe ich manchmal den Eindruck, dass wir alle – in der Kirche und noch mehr darüber hinaus – an einem Mangel an Zuversicht leiden. Deshalb habe ich als Motto für diesen Gemeindebrief den Monatsspruch für September gewählt: „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke.“ (Psalm 46,2) Diese Worte laden uns ein, in schwierigen Zeiten auf Gott zu vertrauen und seine Hilfe zu suchen. Sie bringen kraftvoll zum Ausdruck: Selbst wenn uns der Boden unter den Füßen weggezogen wird, selbst wenn uns Chaos umgibt und Angst bedroht – Gott bleibt unsere feste Zuversicht und uner- schütterliche Stärke. Ja, viele Menschen haben in den letzten Jahren Zuversicht ver- loren – und das oft aus guten Gründen: Die Sorgen um unsere Erde, das Klima, Kriege, wirtschaftliche Unsicherheit, die Bürokra- tie, sogar der Ärger mit der Bahn – all das kann zermürben. Und doch bestätigt es nur eine alte Wahrheit: Ohne Gott können wir unsere tiefsten Probleme nicht lösen. Wer nur auf die Welt schaut, wird leicht von Angst und Unsicherheit überwältigt. Der christliche Glaube schenkt uns jedoch eine andere Perspek- tive: Er richtet unseren Blick auf Gott – auf seine Macht, seine Gnade und seine Liebe zu uns und zu dieser Welt. Nur in ihm fin- den wir die Quelle echter, tragender Zuversicht. „Zuversicht“ mag ein etwas altmodisches Wort sein, doch es ist untrennbar verbunden mit Hoffnung und Vertrauen. Es beschreibt eine Haltung, die festhält: Gott ist größer als unsere Sorgen. Darum wünsche ich uns allen für die kommenden Herbstmonate, wenn die Tage kürzer, dunkler und kälter werden, dass wir unsere Augen und Herzen bewusst auf ihn richten. Möge Gottes Licht unsere Schritte erhellen, seine Liebe unsere Herzen wärmen und seine Treue unsere Zuversicht stärken – heute, morgen und an jedem Tag, der kommt. Gebet Guter Gott, du bist unsere Zuversicht und Stärke. Du kennst unsere Sorgen und Ängste und weißt, wie leicht sie uns den Blick trüben. Schenke uns in diesem Herbst ein Herz voller Vertrauen, Augen, die auf dich schauen, und Hände, die deine Liebe weitergeben. Erfülle uns mit Hoffnung, damit wir nicht verzagen, sondern mutig und getrost jeden neuen Tag beginnen. Amen. In herzlicher Verbundenheit, Ihre Pfarrerin Sandra Gintere
Pfarrerin Dr. Sandra Gintere